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Gesangverein Germania Schömberg: Neubelebung oder Auflösung ? | Friedrich Eschwey Der 1895 gegründete Gesangverein Germania Schömberg beschloss im Jahre 1990 das aktive Vereinsleben still zu legen. Jetzt hat die Mitgliederversammlung die Möglichkeit den Dornröschenschlaf zu beenden oder die Auflösung zu beschließen. Elf junge Sänger sind dem Verein beigetreten und bereit zu neuen Ufern aufzubrechen. Seit dem Sommer 2004 singen zwölf Musiker des Musikvereins Schömberg zum Beispiel bei Vereinsfesten oder an Weihnachten in der Katholischen Kirche. „Ich hatte die Idee nicht nur Musik zu machen, sondern auch das sängerische Potential zu nutzen und bin bei meinen Kameraden auf offene Ohren gestoßen“, berichtete Martin Riedt. Die Musiker und Sangesbrüder Ralf und Erich Glaser sind der Germania eng verbunden und so sah sich die Gruppe immer in der Tradition der Germania stehend, zunächst scherzhaft und nun ganz ernsthaft. „Wenn die Mitgliederversammlung dies so möchte, sind wir bereit den Verein mit neuem Leben zu erfüllen“, sagte Martin Riedt. Das Notenarchiv haben sie schon übernommen, falls der Verein sich auflöst, sollen die etwa 100 Chorsätze beim Musikverein bleiben. Die Germania war auch in der stillen Zeit immer daran interessiert in Schömberg den Chorgesang zu unterstützen. „Wir haben die Gründung des Jungen Chores „The Voices“ im Jahre 2000 aus dem Vereinskapital finanziell gefördert“, berichtete der ehemalige Vorsitzende Klaus Hammer. Die rund 95jährige aktive Geschichte des Gesangvereins Germania ist ein Spiegelbild der Deutschen Geschichte. Gegründet im noch jungen Kaiserreich nahm sie an dessen Blüte teil, die mit Beginn des 1. Weltkrieges endete. Viele Sänger wurden Soldaten und kamen nicht mehr aus dem Krieg zurück. Nach Kriegsende belebte der Wunsch, die heimkehrenden Soldaten sängerisch begrüßen zu können, schnell wieder das Vereinsleben. Ein wichtiges Datum war der Oktober 1920, als man sich entschloss einen gemischten Chor, mit einer stattlichen Anzahl an Sängerinnen, zu gründen. Auch der Verein hatte unter der verheerenden Inflation in den 1920 Jahren zu leiden. Ende dieses Jahrzehnts wurde der Chor mit Konzerten im Kurpark und in den Sanatorien aktiv in das Leben des Kurorts Schömberg eingebunden. Das blieb so bis Ende der 1960ziger Jahren Schömberg seine Bedeutung als Lungenkurort verlor. Auch der 2. Weltkrieg riss große Lücken in die Reihen der Sänger, doch schon im Dezember 1945 wurde mit einer Hauptversammlung das Vereinsleben aktiviert. Schon im Frühjahr 1946 konnte ein Konzert zugunsten des Sozialen Hilfswerkes stattfinden. Die Germania war während all der Jahre ihres Bestehens auch über die Grenzen des Kurorts hinaus aktiv. Als Mitglied im Enzgau und Nagoldgau, später im Schwäbischen Sängerbund, nahm sie regelmäßig an den Gauchortagen teil. So mancher herausragende Preis wurde errungen. Einer der Höhepunkte im Vereinsleben, neben den Jubiläen, war die Ausrichtung des Gauliederfestes im Jahre 1966, an dem rund 1600 Sänger und Sängerinnen aus 42 Vereinen teilnahmen. Das letzte große Ereignis war das 75jährige Jubiläum im Jahre 1970. Als der damalige und heutige Vorsitzende, Heinrich Waldecker, bei seinem Grußwort sagte: „Möge es uns gelingen, auch in unserer jungen Generation sangesfreudige Menschen zu finden, die das uns anvertraute Kulturgut pflegen und weiterentwickeln“, ahnte er vielleicht schon, dass das Misslingen dieses Wunsches zum Ende des aktiven Vereinslebens führen könnte. Fotos: Archiv HGV
Die Hauptversammlung im Hotel Mönch’s Lamm beschloss am Freitag, 23. Nov. 2007 den Verein nicht aufzulösen!
In die neue Vorstandschaft der „Germania“ wurden
gewählt:
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